top of page

Woyzeck

Uraufführung nach Otto Ludwig

 

Regie: Moritz Nikolaus Koch

Stückfassung: Moritz Nikolaus Koch

Bühne und Kostüm: Martin Apelt

Komposition und Livemusik: Oliver Niess

 

Mit: Felix Ströbel, Friederike Pasch, Tom Wild, Lea Aumann, Kristin Heil, Tomás Ignacio Heise, Aaron Schridde, Gregor Imkamp, Steven Ricardo Scholz, Ali al Jaburi

Fotos: Henrik Matzen. www.photomatzen.de 

Presse

„…Passend, denn erstens ist der Spielort Eisengießerei inhaltlich naheliegend, weil es bei Ludwig um den Widerstreit zwischen Naturverbundenheit (verkörpert durch den Förster) und Wirtschaft (verkörpert durch den Fabrikbesitzer) geht. Und zweitens sieht das alles wirklich beeindruckend aus. … Die jungen Leute schlagen mit ihrer Rebellionsromantik dann auch keine Brücke zwischen den in ihrer Rechthaberei festgefahrenen Alten, sondern lassen die Lage im Gegenteil weiter eskalieren: Irgendwann fallen Schüsse, es gibt einen Toten, und Steins sinistre Referentin (Lea Aumann) kann die Staatsmacht gegen alle ökologischen Bedenkenträger:innen in Stellung bringen – mit Argumenten wie "Klima-RAF" und "linksgrünem Ökoterror". Das dreht den (einst von den Nazis vereinnahmten) "Erbförster"-Stoff nicht ungeschickt auf links.“

Falk Schreiber, Nachtkritik, 26.6.2023

 

„Diese monumentale historische Industriearchitektur ist der perfekte Ort für die Inszenierung. Das weißgetünchte Totholz vor den gewaltigen Eisenkonstruktionen ist ein dystopisches Menetekel für die Zerstörung unseres Planeten durch die Profitgier und die Verschwendung fossiler Ressourcen, als stünden uns endlose Welten zur Verfügung, um unseren Raubbau an der Natur weiter fortzusetzen. (…) 

F. Ströbel als Förster überzeugt in seiner Haltung als unbeugsamer Kämpfer für das ökologische Gleichgewicht, bis hin zu kohlhaas ́scher Gewaltbereitschaft und Selbstjustiz im Kampf für Gerechtigkeit. (…)

Die Abschiedsszene zwischen Marie (K. Heil) und Christian (F. Ströbel) der intimste und eindringlichste Moment der Inszenierung. Dort wird deutlich, wie der erbitterte Kampf der Kontrahenten, um die kompromisslose Durchsetzung ihrer Interessen zur Vernichtung von Menschlichkeit führt. (…)

Eine sehenswerte Produktion, die zeigt, das Theater Dialoge zu brennenden Themen anregen kann.“

Reiner Schmedemann, Nachtkritik, 24.6.2023

bottom of page